Das Jahr neigt sich dem Ende zu und es ist Zeit Danke zu sagen!
“Education is the most powerful weapon which you can use to change the world.”
Nelson Mandela
Dank Eurer Unterstützung können wir glücklich verkünden, dass wir dieses Jahr zwei Schulabschlüsse feiern durften! Yama aus Gambia hat ihr Abitur absolviert und macht nun eine Ausbildung. Ihr Traum ist es, Erzieherin zu werden und von dem Gelerntem etwas zurück zu geben. Wir unterstützen sie dabei ihren Traum zu verwirklichen und eines Tages andere Mädchen und Jungs zu empowern und Ihnen den Mut zu geben Träume zu haben, Ziele zu entwickeln und diesen selbstbewusst zu folgen.
Insbesondere die letzten zwei Jahre waren nicht einfach, nicht hier und nicht in Ghana und Gambia. Trotzdem haben unsere Schüler*innen und unsere Ehrenamtlichen vor Ort, genauso wie ihr und wir, nicht aufgegeben und jede*r von uns auf eigene Art und Weise einen wichtigen Beitrag geleistet. Leider haben die letzten Jahre jegliche persönlichen größeren Treffe kaum stattfinden können, aber dafür haben wir den Impuls der Zeit genutzt und unser erstes großes Teammeeting via Zoom vollzogen. Wir waren aus Ghana, Gambia, Griechenland und Deutschland zugeschaltet und hatten ein großartiges Meeting. Updates aus den Ländern, Ideensammlung und Zukunftspläne, haben wir geschmiedet. Da dies ein großer Erfolg war, soll dieses Meeting nun mindestes Jährlich stattfinden. Gemeinsam haben wir uns den Fragen gestellt, wie wir möglichst viele junge und motivierte Menschen unterstützen können, wie wir unsere Schwerpunkte legen möchten und wie wir auch unsere Ehrenamtlichen vor Ort möglichst gut unterstützen können.
Außerdem haben wir zu Anfang des Jahres einen neuen Vorstand gewählt. Maren und Florian haben die letzten Jahre großartige Arbeit geleistet, sie bleiben dem Verein treu, werden aber von Germaine, Idona und Anastasia etwas entlastet. Larbi bleibt Vorstand in Ghana und Yayah bleibt im Vorstand in Gambia.
Ich selbst war das erste halbe Jahr 2021 in Griechenland und habe mich dort in einem der sogenannten „Auffanglager“ an der europäischen Außengrenze ehrenamtlich betätigt. Menschen machen sich auf lebensgefährliche Wege, werden in Libyen gefoltert, überleben das Mittelmeer und landen dann in einem dieser Lager. Als ich im Januar dort ankam, war das Camp, welches ursprünglich für 600 Menschen vorgesehen war, mit 3000 Menschen komplett überfüllt. Es war kalt, am regnen und stürmen und die meisten der Geflüchteten lebten in selbstgebauten Zelten/Hütten. Die fünftgrößte Gruppe der Geflüchteten kam aus Gambia. Einem der kleinsten Länder der Welt im Westen von Afrika. Dort im Südosten von Europa, mit Blick auf die Türkei, habe ich viele Menschen aus Gambia, Ghana und anderen Westafrikanischen Ländern getroffen, sie haben alle einen langen und gefährlichen Weg hinter sich und kaum Chancen einen offiziellen Schutzstatus in Europa zu erhalten. Auf viele von Ihnen wartet ein Leben in der Illegalität, denn nach europäischem Gesetz gelten Ghana und auch Gambia als sicher, oder sie werden in ihre Heimat abgeschoben. Manche die ich damals auf der Insel kennengelernt habe, sitzen heute immer noch dort fest, mittlerweile im geschlossenen Camp, eingesperrt hinter Maschendrahtzaun und warten auf … in diesem Fall letztendlich auf die Abschiebung. Die Sorge der Gambier die ich dort getroffen habe, ist in der Regel der schlechte Arbeitsmarkt und die fehlende Bildung. Sie hoffen in Europa zur Schule gehen zu können, alphabetisiert zu werden und endlich Arbeit zu finden und Geld für sich und ihre Familienverdienen zu können. Sie wollen einfach nur eine Zukunft für sich und ihre Familien. Auch wen die Situation in Griechenland so weit weg schien von der Realität in Gambia, ist doch wieder ersichtlich wie eng alles miteinander im Zusammenhang steht. So aussichtslos die Situation in Europa für viele scheint und so traurig es einen machen kann, so kann und sollte es uns motivieren Energie, Zeit und Geld in die Situation in die Heimatländer zu stecken.
Wir, als SOWAS e.V. können nichts an den Einreisebedingungen für die Menschen ändern, wir können uns aber natürlich als Individuum hier vor Ort gegen Ausgrenzung und Rassismus stark machen und aufklären, wir können – und dies ist das was wir uns als Verein zur Aufgabe gemacht haben – einen wichtigen Beitrag für mehr Bildung und Selbstbestimmung in Gambia und Ghana. Wir glauben daran, dass Bildung der Schlüssel zu vielem ist. Wir möchten jungen Frauen die Chance geben ihre Rechte zu kennen, für sich selber sorgen zu können und als Vorbild für andere junge Mädchen agieren zu können, genauso möchten wir junge Männer unterstützen durch den Zugang zur Bildung eine gute Arbeit zu finden und sie damit von den so plagenden finanziellen Sorgen zu entlasten. Wir möchte, dass Mädchen und Jungen von ihren Rechten wissen, von ihren Rechten gebrauch machen können und ein selbstbestimtes gleichberechtigtes Leben führen können.
Als SOWAS e.V. machen wir uns stark Mädchen und Jungen, junge Frauen und Männer gemeinsam zu stärken und zu bilden um dann gemeinsam für eine gerechtere Zukunft einzustehen. Umso mehr Menschen wir auf diesem Weg begleiten, desto stärker werden sie. Wir haben mittlerweile eine lange Warteschlange an Menschen die sich an uns gewendet haben und uns um Unterstützung beten. Eltern die für ihre Kinder fragen und Jugendliche die eine Ausbildung machen möchten.
In Gambia liegt der monatliche Beitrag für ein*e Schüler*in bei durchschnittlich 35 Euro im Monat, falls ihr noch Kapazitäten habt, oder Menschen kennt die spenden möchten – wir und die Menschen vor Ort würden sich sehr freuen!!
Wir wünschen besinnliche Weihnachten und freuen uns wie immer über jegliche Art von Unterstützung!
Wir bedanken uns ganz besonders bei den Menschen die uns ihr Vertrauen schenken und uns monatlich unterstützen, wir bedanken uns für den Gemüse- und Flohmarktverkauf für den Verein und für jede Art von Support den wir erhalten!! Ohne Euch könnten wir unsere Arbeit nicht machen!