Rundbrief Nr.18 – November 2009

Rundbrief Nr. 18 – November 200900-logo-2003-11

Hallo liebe SOWAS Freunde und Förderer,

Da wurde der Juli-Rundbrief wie üblich zweimal Korrektur gelesen und trotzdem haben wir versehentlich die nicht korrigierte Fassung verschickt. Wir hoffen Ihr verzeiht uns dieses eine Mal.

Noch immer ist Afrika ein Kontinent mit vielen Problemen und Sorgen. Aktuell nimmt gerade in Afrika der Hunger wieder extrem zu, dies auch eine Auswirkung der Wirtschafts- und Finanzkrise. Wieder leiden insbesondere Kinder. Vielen fehlt eine tägliche regelmäßige Mahlzeit, für Trinkwasser müssen viele von Ihnen und Ihre Müttern stundenlang und kilometerweit laufen. Die besonders krassen Formen der Ausbeutung von Kindern nehmen in gravierendem Maß zu und verstellen uns leider oftmals den Blick über die alltägliche Benachteiligung von Kindern, die nicht nur Ihnen Ihre Zukunftschancen beraubt, sondern auch Ihren Gesellschaften die Zukunfts-Perspektiven nimmt.
Mit unserer gezielten Hilfe im Bereich Bildung gaben und geben wir Eltern und ihren Kindern Sicherheit und Ruhe, zunächst für eine gute Schulausbildung. Zur Erinnerung:  Jedes von uns in die Förderung aufgenommenes Schulkind bekommt die klare Zusage einer Förderung bis zum Erlangen des Abiturs, wenn es die individuellen Schulleistungen zulassen.
So haben drei ehemals von uns geförderte Gambianer aufgrund ihrer teilweise von SOWAS finanzierten Schulausbildung und den von SOWAS voll finanzierten zusätzlichen Qualifikationen eine bezahlte Arbeit. Alle Drei tragen nun zur besseren wirtschaftlichen Versorgung ihrer (Kern) Familie bei. So finanziert z.B. Ebrima N. heute den Schulbesuch von zwei jüngeren Geschwistern – Dank Eurer aktiven Unterstützung von SOWAS.

SOWAS kann mit seinem Einsatz und sehr geringen Mitteln nicht schnell und direkt irgendeine Krise Afrikas beheben. ABER wir leisten mit einer umfangreichen Förderung der Bildung einzelner Kinder und Jugendlicher einen wichtigen nachhaltigen Effekt. BILDUNG ist Voraussetzung für positive soziale und gesellschaftliche Veränderungen, für effektivere Wege im Kampf gegen AIDS/HIV (Bildung ist der beste soziale Impfstoff gegen HIV/Aids: Pro Jahr könnten 700.000 HIV-Neuinfektionen verhindert werden, wenn alle Kinder eine Grundschulbildung erhielten) für eine friedliche und tolerante Gesellschaft und für eine sichere Zukunft. Das war und ist die Grundmotivation von SOWAS !
Deshalb fällt es uns immer wieder leicht Euch direkt um Spenden zu bitten, wir kennen die direkten und indirekten positiven Auswirkungen für die Situation der Familien und der Kinder. Wir und unsere Partner, kennen jedes einzelne Kind und ein Teil seiner Sorgen. So haben wir auch immer wieder individuell helfen können.
Insgesamt bekommen derzeit in Gambia und Ghana 57 Kinder und Jugendliche von SOWAS die Kosten für den Schulbesuch ganz oder in teilweise finanziert. Hinzu kommt für das Jahr 2009 eine einmalige Unterstützung einer Schule in Zinder (Niger) mit mehr als 1100 SchülerInnen. Auch hier haben wir uns, wie schon im Jahr zuvor in Gonsin (Burkina Faso), an der Finanzierung von Schulmöbeln/Schulmaterial beteiligt. In Burkina Faso soll es erst im nächsten Jahr wieder ein finanzielles Engagement geben, siehe weiter unten.

Mit freundlicher Genehmigung der Welthungerhilfe erlauben wir uns hier Ihre Thesen zu Bildung in Teilen zu zitieren:

„Bildung – Investition in die Zukunft
Derzeit hungern 923 Millionen Menschen, weltweit gibt es rund 780 Millionen Analphabeten. Bildungsarmut und eine damit einhergehende Häufigkeit von Hunger konzentriert sich insbesondere in den ländlichen Regionen der Entwicklungsländer. Hier leben auch die meisten Kinder, die nicht zur Schule gehen. Das ist besonders dramatisch, da gerade in den Entwicklungsländern oft 50 bis 70 Prozent der Gesamtbevölkerung unter 25 Jahre alt ist. Von dieser Gesellschaftsgruppe wird es perspektivisch abhängen, ob der dringend nötige soziale und politische Wandel in ihren Gesellschaften gelingt. ”

Ein besseres Leben mit Bildung
Das Bildungsangebot in den meisten Entwicklungsländern reicht nicht aus, um arme Menschen dazu zu befähigen, ihre Existenz zu sichern. Dabei profitieren arme und von Hunger bedrohte Haushalte und Gemeinschaften in ländlichen Regionen signifikant durch Investitionen in Bildung. Dazu einige Fakten:
Das Ausmaß von Unterernährung nimmt proportional mit der Fähigkeit ab, lesen und schreiben zu können
Das durchschnittliche Einkommen von jungen Frauen in armen Ländern wächst mit jedem zusätzlich absolvierten Schuljahr um 10 bis 20 Prozent.
Angaben aus Südasien und Afrika südlich der Sahara belegen, dass eine abgeschlossene Grundbildung die Produktivität von Kleinbauern um acht Prozent erhöht.
Bildung ist der beste soziale Impfstoff gegen HIV/Aids: Pro Jahr könnten 700.000 HIV-Neuinfektionen verhindert werden, wenn alle Kinder eine Grundschulbildung erhielten.
Kinder von Müttern, die lesen und schreiben können, haben eine um 50 Prozent höhere Chance, älter als fünf Jahre zu werden, als Kinder, deren Mütter Analphabetinnen sind.“

Öffentlichkeitsarbeit
Das tut richtig gut!!!  So viele positive Rückmeldungen für unsere öffentlichen Auftritte wie in diesem Jahr hatten wir bisher nicht. DAS BUCH, das gute alte Buch war bei unseren Auftritten auf dem Alsterdorfer Afrikamarkt, der alljährlichen Altonale, dem traditionellen ALAFIA, einem ganz normalem Wochenmarkt sowie gerade ganz aktuell in der letzten Woche in der Rudolf–Roß-Gesamtschule der Magnet für alle Generationen.
Im Rahmen des Leseförderprogramms HAMBURGER MÄRCHENTAGE (10.November 09), gestaltete SchlauFox e.V. einen wunderbaren, abwechslungsreichen und informativen afrikanischen Projettag unter dem Motto „Akwaba“ (Das Wort AKWABA stammt aus der Akan-Sprache und bedeutet WILLKOMMEN.)   an der R-R-Gesamtschule. Im Rahmen der Einladung von SchlauFox e.V. zur Beteiligung, nahm SOWAS mit einem Informations- und Büchertisch an diesem Projektnachmittag teil.

Mädchenförderung
In den nächsten zwei Jahren werden in Gambia viele von SOWAS geförderte Mädchen einen Abschluss in der 12. Klasse machen, also Ihr Abitur. Von vier Mädchen wissen wir bereits, dass Sie gerne studieren möchten. In Ghana wird dieses Thema etwa in 5 – 6 Jahren auf uns zukommen. Euch als aufmerksame Leserinnen wird natürlich nicht entgangen sein das SOWAS hier seine finanziellen Grenzen erreicht. Unser Beitrag zur Aufhebung der Feminisierung von Armut ist die mindestens 50% Förderungen von Mädchen und jungen Frauen gerade auch in der ländlichen Region. Dies darf aus unserer Sicht nicht vor den Toren der Universitäten und Hochschulen enden sondern sollte auch hier aktiv von SOWAS gefördert werden.

Über zwei unterschiedliche Stationen in der Partnersuche für eine (weitere) Kooperation in Burkina Faso sind wir über Umwege (Stadtteilkulturzentrum Motte) in Hamele gelandet. Hamele ist eine Grenzstadt zu Ghana. In nunmehr drei ersten Gesprächen hat sich ergeben, dass SOWAS mit der Schule in Hamele ein gemeinsames „Projekt“ angehen wird. Unter anderem wurde uns von offizieller Seite aus Hamele berichtet, dass seit dem 1. Oktober dieses Jahres keine Schulküche mehr vorhanden ist für die etwa 700 Kinder. Leider ist hier klar, dass SOWAS diese Schulküche nicht wieder eröffnen können wird. Hier wären mindestens 330,00 Euro monatlich aufzubringen (~ 0,60 € pro Kind).
In Gesprächen vor Ort wollen SOWAS – Mitglieder im Januar und März 2010 mit unseren Partnern dort konkret besprechen was wir tun können. Ob z. B. die Schulkinder wieder ab April 2010 eine regelmäßige Mahlzeit bekommen können.
SOWAS ist auf der Suche nach Partnern für ein solches preiswertes und notwendiges Projekt.

alafia-2009

(Unser Stand auf dem Alafia 2009)
Mittlerweile hängen 7 Bilder in privaten Haushalten. Wir danken Euch für die Spenden hierfür. Es sind auch immer noch weitere Bilder zur Auswahl, die auf einen Platz bei Euch warten oder als Weihnachtsgeschenke weitergereicht werden wollen.

Termin
Ab 2010 wollen wir nun jedes Jahr einen kleinen Neujahrsempfang veranstalten. In lockerer Atmosphäre wollen wir mit allen Interessierten gerne in ein persönliches Gespräch kommen und die Gelegenheit bieten mehr über unsere Arbeit zu erfahren. So wird unser erster

Neujahrsempfang stattfinden am 17. Januar 2010, von 15:00 – 18:00 Uhr im Gählerhaus.

(Der Gählerpark (GäPa) mit dem Gählerhaus befindet sich zwischen Wohlerspark/ Thadenstraße und Holstenstraße und ist ein Teil des Grünzuges Altona.
Das Gählerhaus ist ein Nachbarschaftshaus, das allen Anwohnern und Einrichtungen für ihre Ideen, Projekte und Veranstaltungen offen steht.)

Euch allen wünschen wir ruhige und besinnliche Tage zum Jahreswechsel 2010 und viel persönlichen Erfolg für Euch und Eure Wünsche.

Bleibt uns gewogen und vor allem bleibt gesund

Euer SOWAS – Team

   Send article as PDF